Zum Inhalt springen

Was ein klebriger Honiglöffel auslösen kann

Handmade Honiglöffel, handmade Keramikschale, handmade Honig. Auf geflammtem Brett (und abgeschrammter Küchenbrettunterlage). Wie das so typischerweise zusammenkommt, das liest du gleich.

Wie der klebrige Honiglöffel alles ins Rollen brachte

Es begab sich einmal, das der klebrige Honiglöffel ständig in das Honigglas vom Supermarkt-Honig fiel. Ziemlich blöd, vor allem mit kleinen Kindern im Haus.

Mit einem Drechsler als Gatten blieb das zum Glück nicht lange so: Relativ schnell ist der Honiglöffel, gedrechselt und mit schickem Streifen-Branding versehen, ins Haus gewandert. Das war irgendwann im Sommer 2015. Da lag er aber sinnlos herum, denn: Dummerweise war das Honigglas vom Supermarkt mittlerweile alle.

Nachschub gestaltete sich schwierig: Denn sortenreiner Honig direkt aus Deutschland ist relativ schwer zu bekommen. Beim Bio-Bäcker unseres Vertrauens: ausverkauft! ….Aber zusammengekippter Honig aus dem Supermarkt? Irgendwie nicht so das Wahre. Genau zu unserem Honigdesaster war drumherum auch bei den Imkern trostlose Leere, respektive: Der Honig ausverkauft bis zum Start der neuen Saison. Hmm.

Nach einigem hin und her dann die Überlegung: Wie schwer kann das mit den Bienen schon sein? Und können wir das nicht eigentlich selbst machen? Immerhin ginge uns dann kaum noch der Honig aus, wenn wir denn selbst herstellen und lagern würden.

Gesagt, getan. Da war es dann schon Frühsommer 2016. Die Bienenvölker zogen ein, die ersten Beuten entstanden in der Drechslerei (dazu an anderer Stelle mal mehr).  2016 brachte allerdings eher festeren Blütenhonig, der Anteil an flüssigerem Honig war recht klein. Und der extra gedrechselte Honiglöffel lag immer noch vergessen im Schrank.

Ein anderes Dings kam nämlich dazwischen: Ton! Mit Kindern im Haus geht immer mal was zu Bruch. Auch wenn das typische Geschirr vom schwedischen Möbelriesen günstig ist – permanent Scherben zusammenfegen ist weit weg von Ressourcenschonung. Und wer tagtäglich mit jahrzehntealten Hölzern umgeht, der wird auch im Alltag aufmerksamer.

Um es abzukürzen: Manchmal muss man Dinge selbst machen, um ihren Wert zu erkennen – um dann sorgfältiger damit umzugehen. Das wir aus dieser Überlegung heraus zufälligerweise noch eine Keramikwerkstatt einrichten „mussten“? War jetzt nicht sooo schlimm, weder für die Kinder, noch für uns. Gerade einiger meiner Schüsseln hatte es zuletzt erwischt – und so schufen der neu ernannte Töpfer und die Kinder gemeinsam neue Werke. Einige, die ganz hinten im Schrank stehen bleiben dürfen (für immer!) und einige sehr schöne. Die sind häufiger im Gebrauch, auch wenn sie kleine Macken haben. Gerade das unperfekte macht sie – perfekt.

Zwischendurch irgendwann in 2016, wir unterhielten uns beim Abendessen über Wohntrends und diese Kalkfarben, die gerade überall hochzuploppen schienen. Dem Drechsler des Hauses liegt das Malern nicht so sehr. Aber unterschiedliche Oberflächeneffekte? Klingt schon interessanter. Etwas später zierten diverse oberflächenveredelte Holzstücke den Wohnbereich: Geflammt, geflammt & geölt, mit eigens hergestellten Tinkturen traktiert, geschliffen, ungeschliffen…

Eins davon, ein wirklich schönes geflammtes & geöltes Brett aus heimischem Holz, stand dann länger im Küchenbereich dekorativ, aber leider nutzlos herum.

Jetzt, das Finale

  1. Den flüssigen Honig in ein hübsches Glas umfüllen,
  2. Milchreis in die nächst greifbare Keramikschüssel schaufeln,
  3. im Schrank nach einem langen Löffel wühlen – und den vergessenen gedrechselten Honiglöffel wiederfinden und zum anrichten benutzen.An dieser Stelle kurz innehalten und überlegen, das das ein recht brauchbares Motiv gäbe – wenn nur die Küchenarbeitsplatte nicht so grottig wäre. Das geflammte Holzstück entdecken – und Schüssel samt Honigglas drauf stellen.
  4. Nettes Bild machen und sich dabei in Erinnerung rufen: Das hat jetzt insgesamt auch „nur 2,5 Jahre gedauert, bis alles dafür benötigte beisammen war.“

Beim durchgehen der Bilder muss ich allerdings sagen: Das schreit nach einem guten Fotokurs. Das kann man doch bestimmt lernen, ausprobieren & veredeln 😉

Und wegen der Arbeitsplatte: Da haben wir schon ein paar Ideen. Mit reichlich Baumscheiben und Epoxidharz, ganz im Stile der Fusionart. Vielleicht müssen wir dafür noch das eine oder andere lernen, ausprobieren – und vielleicht dauert das dann wieder. Etwas.

Merken

Merken

Merken

Merken